45 Jahre Geschichte
In 45 Jahren erlebte der Huder Tennisverein Höhen und Tiefen. Aus einer finanziellen Schieflage hat er sich zuletzt herausgekämpft. Wie ihm das gelungen ist und welcher Tennisprofi schon bald zu Besuch kommt.
Hude - Als der Huder Tennisverein (HTV) 1980 gegründet wurde, war er mit seinem Angebot dem Zeitgeist etwas voraus. Denn der Tennis-Boom in den 1980er-Jahren, den Boris Becker durch seinen Erfolg, als jüngster Spieler überhaupt Wimbledon zu gewinnen, auslöste, sollte noch fünf Jahre dauern. Doch 1980 war der Sport in Hude bereits so gefragt, dass der Verein ins Leben gerufen wurde.
Rund 300 Mitglieder
Von Anfang an dabei ist der heutige Platzwart Edo Addicks. „Mein Herz hängt einfach dran“, sagt er. Noch immer ist der 83-Jährige regelmäßig auf dem Feld, trainiert und nimmt an Punktspielen der Oberliga in seiner Altersklasse teil. Zu Spielen fährt er unter anderem nach Göttingen oder Cuxhaven. Neben Addicks sind noch zwölf weitere Vereinsmitglieder seit Anbeginn dabei. „Das finde ich schon beachtlich“, sagt er.
Gestartet war der HTV 1980 mit vier Plätzen und einem Bauernhaus als Vereinstreffpunkt, in dem nun der Kaninchenzuchtverein I 104 Hude beheimatet ist. Heute verfügt der Verein über sechs Plätze, eine große und moderne Drei-Feld-Halle mit angrenzendem Vereinslokal. Der Verein zählt 17 Teams und rund 300 Mitglieder – in einer Altersspanne von unter zehn bis über 80 Jahren –, von denen ein „sehr hoher Anteil aktiv ist“, sagt Iris Rickhoff-Fischer, stellvertretende Vorsitzende und Pressewartin.
Finanzielle Schieflage überwunden
In den vergangenen Jahren war im Vereinsleben viel los. Denn hinter dem HTV liegen herausfordernde Zeiten. Er hatte zur Coronazeit – ähnlich wie viele Vereine, die das Vereinsleben komplett zurückfahren mussten – mit finanziellen Problemen zu kämpfen, erklärt der Vorsitzende Sven Paulsen. Doch statt den Kopf in den Sand zu stecken, standen die Zeichen auf Wandel im Verein, sagt Paulsen.
Eine große Hilfe, aus der finanziellen Schieflage herauszukommen, haben Sponsoren geleistet. „Dafür sind wir sehr dankbar“, sagt Paulsen. Aber auch innerhalb des Vereins hat sich einiges getan. Beispielsweise hat sich der HTV vom Pächter der Gastronomie getrennt, die nun von den Ehrenamtlichen des Vereins geführt wird. „Das war eine sinnvolle Entscheidung“, so Paulsen.
Digitales Buchungssystem
Auch hat sich der Verein digital enorm weiterentwickelt. So wurde mit „Book-and-Play“ ein digitales Buchungssystem eingeführt, das ermöglicht, dass sich jeder, egal ob im Verein oder Gast, bequem einen Platz auf dem Gelände sichern kann.
Das System habe sich bewährt, sagen Rickhoff-Fischer und Paulsen. Es ermöglicht, dass Spieler unkompliziert aus Oldenburg, Ganderkesee oder der Wesermarsch nach Hude kommen, weil sie einerseits die weitläufige, gepflegte Anlage mit großer Halle schätzen und andererseits durch das Buchungssystem Verlässlichkeit in ihrer Planung haben. Ein weiterer Pluspunkt des Buchungssystems ist die Entlastung der Ehrenamtlichen, die früher die Buchungen noch handschriftlich betreut haben.
Ganz neu ist zudem ein digitales, kamerabasiertes Analysesystem für die Spielerinnen und Spieler, das Schlaggeschwindigkeit und -präzision, Match-Statistiken und Spielergebnisse aufnimmt. Das helfe dabei, sein eigenes Spielniveau zu ermitteln und sich selbst zu optimieren, erklärt der Verein.
Prominenter Gast
Vorgestellt wird das neue System am Sonntag, 20. Juli. An diesem Tag wird der HTV sein 45-jähriges Bestehen mit einem Tag voller Aktionen – und einem prominenten Gast – feiern: Mischa Zverev, ehemaliger Tennisprofi, Davis-Cup-Spieler, Trainer, TV-Experte und Bruder des Tennis-Stars Alexander Zverev, wird zum HTV kommen.
Mit dem großen Fest möchte der Verein seine 45 Jahre Tennisgeschichte mit allen Höhen und Tiefen mit allen, die dabei sein möchten, feiern. Die Feier soll auch ein Dank an das große Engagement der Ehrenamtlichen sein, die dazu beigetragen haben, dass der Verein die herausfordernden Zeiten überstanden hat und bei den Turnieren unterschiedlichster Klassen unterstützen. Gleichwohl ist sie das Signal, dass sich der HTV auch nach fast einem halben Jahrhundert stetig weiterentwickelt.